Türkischer Dissident portraitiert ermordeten CDU-Politiker & schickt das Bild die Hinterbliebenen –
Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, der sich Zeit seines Lebens und Wirkens für das deutsche Asylrecht stark gemacht hat, hat den türkischen Künstler und Dissidenten Hamit Aydin tief bewegt. Grund genug für ihn diesen ihm völlig unbekannten Politiker posthum eine künstlerische Ehrerbietung zu erweisen.
Aydin selbst hat die Willkür und Rechtlosigkeit des Erdogan-Regimes kennenlernen müssen: 2011 wurde er wegen seiner regierungskritischen Werke verhaftet und bis 2014 ohne offizielle Anklage inhaftiert. Nach dreieinhalb Jahren Untersuchungshaft wurde er ohne Anklage oder weitere Erklärung wieder entlassen. Er bekam zwar seine Lehrberechtigung, erhielt aber aufgrund seiner „Vergangenheit“ ein Berufs-verbot. Mitte 2019 floh er dann nach Deutschland, weil ihm eine erneute Verhaftung und unrechtmäßige Inhaftierung drohte. In Deutschland hat er mittlerweile politisches Asyl beantragt.
Anlässlich unseres „Internationalen Frühschoppens“ im Juni überreichte Aydin, der momentan ehrenamtlich eine „Malwerkstatt“ in bei WelCome In! Wohnzimmer anbietet, seine eindrucksvolle Bleistiftzeichnung an den stellvertretenden Bürgermeister Norbert Kahle mit der Bitte diese an die Hinterbliebenen von Walter Lübke weiterzuleiten.
Die mittlerweile gerahmte Bleistiftzeichnung Walter Lübckes wurde inzwischen über das Regierungspräsidium Kassel an die Familie weitergeleitet.